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Luc

Freitag, 18. März 2011

Chateau de Chambord

Chambord mit eigenen Augen sehen! Ein Traum, der in jedem von uns schlummert, wird endlich Wirklichkeit. Chambord, das Schloss, das alle Maßstäbe sprengt, ein Meisterwerk der französischen Renaissance, öffnet Ihnen seine Tore.
Schreiten Sie die Doppelwendeltreppe hinauf, auf der zwei Personen hinauf- und hinuntergehen können, ohne sich jemals zu begegnen. Sie führt Sie zu den königlichen Appartements Franz I. und Ludwigs XVI. Eine Etage höher betreten Sie die Welt der königlichen Jagd. Gehen Sie bis zu den Dachterrassen hinauf. Sie befinden sich nun in einer wundersamen Welt, in der sich Dachlandschaften und Schornsteine zu einem Zauberdorf zusammen fügen, das in der Luft zu schweben scheint. Lassen Sie Ihren Blick bis zum großen Kanal... und noch weiter bis zum Wildtierreservat schweifen.
Um Chambord wirklich verstehen zu können, müssen Sie sich in die Begeisterung und die Maßlosigkeit von Franz I. hinein versetzen. der bei Baubeginn gerade erst fünfundzwanzig Jahre alt war. Mit Chambord wollte er der Welt in spektakulärer Form seine beiden Leidenschaften vor Augen führen – die Jagd und die Architektur. Diese Idee wird nur dann in ihrem vollen Ausmaß begreifbar, wenn Sie sich in diesen unvergleichlichen Ort, der seinen Ursprung im Beginn der Renaissance nimmt, hinein fühlen und das Schloss Schritt für Schritt erkunden. Durchschreiten Sie zunächst die 32 km lange Umfassungsmauer, dringen Sie in den dichten wildreichen Wald ein und entdecken Sie inmitten des Parks ein unversehrtes architektonisches Kleinod. Lassen Sie sich von seiner gewaltigen Architektur, die alle menschlichen Maßstäbe sprengt erdrücken und von der Alchemie der Formen und Strukturen überraschen, in der nichts dem Zufall überlassen bleibt. Chambord ist weit mehr als nur ein Schloss: Es ist eine Ausnahmearchitektur, eine technische Meisterleistung, ein Steinkoloss…Chambord ist ganz einfach der Traum des jungen Königs Franz.

Die geometrische Klarheit des Grundrisses von Chambord, die Harmonie seiner Proportionen und die Fantasie seiner mit Türmchen, Kaminen und schwindelerregenden Lukarnen gekrönten Dächer gehören zu den unverwechselbaren Eigenheiten des Schlosses und rufen immer wieder aufs Neue staunende Bewunderung hervor. Der Geist Leonardo da Vincis, offizieller "Architektor", der 1519 einige Monate vor Beginn der Bauarbeiten starb, kommt noch heute in der erstaunlichen Doppelwendeltreppe zum Ausdruck. Franz I., Auftraggeber des Schlosses und leidenschaftlicher Jäger, verbrachte bei seinen Aufenthalten jeweils nur einige Wochen im Schloss, um in den umliegenden Wäldern zu jagen, und ließ es stets unmöbliert und ohne Bewohner zurück. Bei seinem hinterließ er das Schloss unvollendet.

Die unmittelbaren Nachfolger Franz I. hielten sich praktisch niemals in Chambord auf. Heinrich II. setzte lediglich die Bauarbeiten am Kapellenflügel fort und Karl IX. kam nur selten zur Jagd in die Domäne. Erst Gaston von Orleans brachte wieder etwas Leben in das Schloss. Nachdem er von seinem Bruder Ludwig XIII. zweimal ins Exil in die Grafschaft von Blois geschickt wurde, wohnte er zwischen 1634 und 1660 oftmals in Chambord und unternahm mit der Einrichtung seiner Appartements im königlichen Flügel die ersten Umbau- und Restaurierungsarbeiten. Fertig gestellt wird der Bau jedoch erst unter Ludwig XIV., der diesen herrlichen Ort sehr liebt und sich insgesamt achtmal hier aufhält. Er geht in Chambord seiner Jagdleidenschaft nach und lässt Balletttänze und Theaterstücke von Lully und Molière aufführen, darunter Monsieur de Pourceaugnac und Le Bourgeois Gentilhomme, ein Stück, das 1670 im Schloss erstaufgeführt wurde. Ab 1668 richtet sich der König mit seinem gesamten Hofstaat in Chambord ein Er lässt den Kapellenflügel fertig stellen und die erste Etage des Donjons teilweise umbauen, um dort – entgegen der ursprünglichen Aufteilung und architektonischen Logik - eine königliche Suite einzurichten. Ferner wird die untere Umfassung um eine Etage aufgestockt, um mehr Raum zur Unterbringung der Gäste zu schaffen.

Das 18. Jahrhundert ist der Zeitabschnitt, in dem sich die wechselnden Bewohner am längsten in Chambord aufhielten. Das Schloss verwandelte sich in ein prestigeträchtiges königliches „Präsent". Stanislas Leszczynski, der Schwiegervater Ludwigs XV., betrachtet Chambord als einen Zufluchtsort im Exil, zu dem er von seinem Land gezwungen wurde. Vor diesem Hintergrund bewohnte er Chambord acht Jahre lang. Sein Aufenthalt brachte die ständige Möblierung des Schlosses mit sich. Das Mobiliar entstammte den Lieferungen aus dem königlichen Möbellager in Versailles. 1748 kam Moritz von Sachsen nach Chambord und bewohnte das Schloss zwei Jahre lang. Als Auszeichnung für seine Militärsiege im Namen Frankreichs wurde er zum Marschall ernannt und erhielt 1784 von König Ludwig XV. den Titel des Gouverneurs von Chambord auf Lebenszeit. Neues Mobiliar, das ebenfalls aus den königlichen Möbellagern stammte, schmückte erneut das Schloss, das zur Bühne eines glanzvollen Hoflebens wurde, in dem die Jagd und das Theater einen wichtigen Platz einnahmen. In diesen zwei Jahren wurden die unvollendeten Pferdeställe von Jules-Hardouin Mansart fertig gestellt, um dort ein königliches Gestüt unterzubringen. Der Tod des Marschalls von Sachsen im Jahre 1750 brachte seinen Neffen, den Grafen von Friesen, nach Chambord, der seinerseits fünf Jahre hier wohnte.
Ab 1784 wurde das Schloss von dem Gouverneur Marquis de Polignac bewohnt und blieb ständig möbliert. In Erwartung eines eventuellen Aufenthalts des Königs Ludwig XVI. wurde die Inneneinrichtung neu gestaltet. Während der Revolution wurde das Schloss aufgrund der Unentschlossenheit im Hinblick auf seine Zukunft abwechselnd als Futterlager, Pulverfabrik, Gefängnis und schließlich als Unterkunft der 15. Kohorte der Ehrenlegion genutzt.
Nach dem Sieg von Wagram im Jahre 1809 schenkte Napoleon Chambord dem Marschall Berthier, der seinen neuen Besitz jedoch nur zwei Tage würdigen konnte. Nachdem Berthiers Witwe mit Billigung von Ludwig XVIII. das Schloss zu Verkauf anbot, wurde eine nationale Sammelaktion eröffnet, die es ermöglichen sollte, Chambord zurückzukaufen und dem Thronfolger zu übergeben. Bei dem Thronfolger handelte sich um den Herzog von Bordeaux, Enkel des Königs Karl X. Damit wird dieser 1820 im Alter von kaum einem Jahr zum neuen Eigentümer des Schlosses.

Lanterne Aufgrund seines langjährigen erzwungenen Exils lernte der Herzog von Bordeaux seine Besitzungen erst 1871 bei einem kurzen Aufenthalt kennen, während dem er das bekannte Manifest aufsetzte, in dem er die Gründe für seine Verweigerung der Krone erläuterte. Trotz dieses Exils begann er mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten, die von seinen Neffen der Familie Bourbon-Parma von 1881 bis 1892 insbesondere mit der Instandsetzung der Laterne des Donjons intensiv fortgesetzt wurden.
Seit 1932 ist Chambord Staatseigentum und wird ständig restauriert.

Tierwelt

Hirsche waren hier seit Jahrhunderten schon zu finden. Wäre dies im 16. Jahrhundert nicht der Fall gewesen, hätte Franz I. diesen Ort sicher nicht gewählt. Heute werden die Hirsche in großer Anzahl (700) gehalten, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, die Tiere zu beobachten, aber auch um ein Einfangen mit Netzen (Markierung) zu erleichtern.
Cerf    Sangliers
Dem Wildschwein hingegen wurde im Laufe der Geschichte von Chambord wechselhaftes Glück zuteil. Unter dem ungestümen Marschall von Sachsen, der gerne auf Wildschweinjagd ging, erfreute es sich großer Beliebtheit, bei den Fürsten des Hauses Bourbon-Parma hingegen, die Kleinwild vorzogen, war es gänzlich unerwünscht. Heute wird die Population sehr groß gehalten (1.200), um Besuchern die Beobachtung der Tiere zu ermöglichen. Ferner werden Prestigejagden veranstaltet.
Im Gegensatz zu vielen anderen Landesgebieten ist das Reh in Chambord nur sehr schwach vertreten (150).
Der Mufflon (Wildschaf) von Korsika, eine nicht einheimische Tierart, wurde 1950 hierher gebracht, um Populationen in verschiedenen französischen Berglandschaften einzuführen. Er wird heute noch im Interesse der Wissenschaft in Chambord gehalten (100).
Ferner sind die üblichen regionalen Waldtiere vertreten. Die Vogelpopulation ist sehr reich: 150 Arten, von denen 12 im Anhang I der europäischen Vogelschutz-Richtlinie eingetragen sind. 7 Tierarten sind im Anhang II der europäischen Fauna – Flora – Habitat- Richtlinie eingetragen: Fledermaus, Lurch, Libelle. Ab und an lassen sich hier auch Salamander beobachten.
Diese außerordentliche Artenvielfalt, die beherrschte Kontrolle der Populationen und der Einsatz der für das Management erforderlichen menschlichen Mittel machen Chambord zu einem der herausragenden Standorte für die Kenntnis der Fauna.

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